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 Betreff des Beitrags: Geschichte von Thallasa
BeitragVerfasst: Mo 20. Sep 2010, 09:44 
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Vorgeschichte zum Gildeninternen RP-Event...

Prolog

Ein weiterer Tag neigte sich dem Ende entgegen, die Vögel zwitscherten ihr letztes Liedchen und das Tierreich zog sich in das Unterholz zurück. Die Sonne verlieh dem Himmel einen tief orangenen Schein, kurz bevor sie ganz hinter dem Horizont verschwand. Nun begann die Zeit der Wölfe und Hyänen. Sie schlichen durch die Wälder und witterten nach leichter Beute.

Doch heute waren sie nicht allein. Fast lautlos lief eine kleine, schlanke Gestalt auf dem Weg Richtung Varanas. Sie bewegte sich geschwind über abgebrochene Äste und hervorstehende Wurzeln, immer darauf bedacht so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erhaschen. Der dunkelgrüne Kapuzenmantel und die braune gegerbte Lederhose schützten sie vor der hereinbrechenden Kälte und neugierigen Blicken. Die Stickerei auf dem Mantel zeigte jedem das es sich um eine Botengängerin handelte, wobei die Kapuze ihr junges, schmales Gesicht verbarg. Nur der filligrane Jagdbogen auf dem Rücken verriet, dass sie nicht unbewaffnet durch Taborea reiste.


1. Kapitel "Der Weg ist das Ziel"

Thallasa lief so schnell sie konnte. Eine der Fähigkeiten, die sie im laufe der Jahre als Botengängerin auf der Elfeninsel fast perfektioniert hatte. Ihre Berufung aber war eine andere. Der Auftraggeber, ein hochgewachsener Ritter in polierter Rüstung, hatte im voraus bezahlt und um Eile geboten. Das Wappen, das er trug, ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Ein goldener Kelch auf einem purpurfarbenen Schulterpanzer. Thallasa hatte beobachtet, wie er sich mit ihrem alten Lehrmeister im Stillen unterhalten hatte und allein diese Situation kam Thallasa merkwürdig vor. Ihr Lehrmeister konnte den meisten Menschen nichts Gutes abgewinnen, doch in diesem Moment schien es so als ob sich die Beiden von früher kannten. Kurz darauf hatte sie den Auftrag von ihrem Meister erhalten, sowie ein Schreiben mit dem Wappen des Ritters. Thallasa schüttelte den Kopf. Zum nachdenken hatte sie später Zeit, jetzt musste sie einen Auftrag erfüllen.

Die ihr beschriebene Feste konnte nicht mehr weit sein, da sie bereits die Tore von Varanas hinter sich lies. Die Wachen an der Brücke hatten Thallasa ignoriert und sich lieber am Lagerfeuer gewärmt.

Die Nacht war nun über ganz Taborea hereingebrochen und der nächste Abzweig führte sie nun in Richtung einer verlassenen Abtei. Thallasa zögerte. Irgendetwas beobachtete sie und schien sich langsam heran zu pirschen. Thallasa musste sich jetzt ganz allein auf ihre Instinkte verlassen, denn die nächste sichere Deckung war mindestens 200 Schritte entfernt. Also hockte sie sich nieder, ihren Jagdbogen in der linken Hand haltend und lauschte eine Weile den Geräuschen des angrenzenden Waldes. Eine kleine Ewigkeit lang geschah nichts. Im Gegenteil es war viel zu ruhig. Kein jaulen oder gezwitscher. Einfach nur Stille.

Doch dann vernahm Thallasa ein leises rascheln. In einer fließenden Bewegung sprang sie hoch, spannte ihren Bogen und schoss in ein Gebüsch rechts von ihr. Das darauf folgende wimmern verriet Thallasa, dass sie getroffen hatte. Ihr Pfeil schien wie ein Startschuss für die anderen Kreaturen gewesen zu sein. Hinter Thallasa brachen drei Wölfe mit blutverkrusteten, schaumigen Mäulern aus dem Geäst. Doch bereits ein weiterer Pfeil durchbohrte die entstellte Schnauze der Kreatur. Thallasa warf ihren Mantel zurück und zum Vorschein kamen nun zwei handgefertigte Dolche. Die Klingen aus dem edelsten Mondsilber geschmiedet und die Griffe mit eingearbeiteten Schutzrunen, aus feinstem Feenholz versehen. Man erkannte die kunstvolle Elfenarbeit sofort, vermutete aber solche Handwerkskunst nicht bei einem Menschen. Thallasa zog ihre Dolche, wobei die Schutzrunen kurz aufflackerten.

Der erste Wolf sprang bereits auf Thallasa zu. Durch eine geschickte Drehung konnte sie dem Angriff entgehen und dem Wolf einen ihrer Dolche von oben durch das Auge in den Kopf jagen. Das Auge platzte dabei auf wie eine überreife Traube und der Körper blieb leblos am Boden liegen. Der andere Wolf schien aus den Fehlern seiner Vorgänger gelernt zu haben und umkreiste Thallasa auf der Suche nach einer Lücke in ihrer Verteidigung. Den Blick auf den Wolf gerichtet, bemerkte sie hinter der Kreatur einen alten Durchgang zwischen den Sträuchern und Büschen. Das musste er sein, der Weg zur Feste. Diesen Augenblick der Unaufmerksamkeit nutze der Wolf und rannte auf Thallasa zu. Die Kreatur hieb mit seiner vorderen Pranke nach der Botengängerin. Die Schutzrunen der Dolche flammten auf und absorbierten einen Teil des Hiebes. Trotzdem wurde Thallasa nach hinten geschleudert, konnte sich aber wieder aufraffen und startete einen Gegenangriff. Nach drei Hieben mit den Dolchen und einer erfolglosen Attacke der Kreatur war es vorbei und der Wolf lag in einer Blutlache mit durchgeschnittener Kehle am Boden.

Thallasa konnte nun den Weg zur Ordensfeste fortsetzen. Vorher säuberte sie ihre blutverschmierten Dolche am Fell eines Wolfes und sammelte Ihre kostbaren Pfeile wieder ein. Thallasa durchschritt den alten, fast zugewachsenen Weg und hoffte, dass die Wächter des Ordens besser auf sie zu sprechen waren...

(mal sehen wie es weiter geht)

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Verfasst: Mo 20. Sep 2010, 09:44 


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 Betreff des Beitrags: Re: Geschichte von Thallasa
BeitragVerfasst: Mo 20. Sep 2010, 09:45 
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2. Kapitel "Die Ankunft"

Die Nacht neigte sich dem Ende entgegen und der Morgen graute. Bald würde die Sonne den neuen Tag ankündigen. Thallasa erreichte, nach einem mühsamen Aufstieg durch das Dickicht des alten Pfades, ein flaches Plateau. Die Botengängerin spähte über die Hochebene und konnte im Morgengrauen erkennen, dass es kaum Bäume gab, dafür umso mehr Gras, dass unter jedem Schritt nachgab.

Doch das viele Grün wurde durch eine massive Konstruktion aus Holz und Steinen durchbrochen. Die Botengängerin hatte sie erreicht. Die Feste des Ordens. Selbst Narren konnten vom Weitem erkennen, dass allein die Mauern eine ganze Armee aufhalten konnten. Nur geübte Augen hingegen sahen die vielen Luken, die großen Schleudern auf den Wehrgängen und die Markierungen im Gras, die Entfernungen für Bogenschützen darstellen sollten. Alles schien bis ins kleinste Detail durchgeplant zu sein, um einem größtmöglichen Angriff stand zu halten.

Thallasa warf die Kapuze ihres Mantels zurück und ihr junges Gesicht kam zum Vorschein. Es wirkte sehr geschmeidig und straff, wie man es von den Elfen kannte. Die nussbraunen, großen Augen unterstrichen das elfenhafte Auftreten und doch war sie ein Mensch. Bis auf den Bogen hielt sie ihre Waffen noch immer verdeckt und ging nun selbstbewusst auf das Haupttor zu. Es sollte sie jeder sehen, damit sie nicht schon vorher von den Wachen erschossen wurde. Je näher Thallasa der Burg kam, desto besser konnte die Botengängerin erkennen wie zwei schwer gerüstete Wachen zum Tor kamen um sie in Empfang zu nehmen. Anscheinend hatte man sie schon die ganze Zeit beobachtet.

"Halt!" rief die Wache zur linken als Thallasa das Tor fast erreicht hatte. Die Botengängerin hielt sich zurück und folgte dem Befehl. Eine falsche Bewegung könnte hier den Tod bringen. Beide Wachen hatten ihre Waffen gezogen und warteten nur auf eine falsche Bewegung. "Was wollt ihr?" blaffte die Wache. "Seid gegrüßt. Ich bringe Kunde." sagte Thallasa mit fester Stimme. Die Wachen grüßten nur kurz und musterten sie dafür umso länger. Thallasa fühlte sich unwohl, doch sie wusste, dass die Wachen sie nur verunsichern wollten. Die Wache kratzte sich am Kopf und fragte "Kunde? Woher und für wen?". "Ich bin eine Botengängerin von der Elfeninsel und muss die Oberhäupter des Ordens sprechen". "Ihr seht mir nicht gerade wie ein Elf aus?". Die Botengängerin funkelte die Wache an "Das habt ihr richtig erkannt." Doch bevor jemand weiter sprach, kam eine Frau an das Tor und fragte nach den neuesten Vorkommnissen. Sie trug eine weite, burgunderfarbene Robe. Anscheinend handelte es sich um eine Magiebegabte. Die Wachen flüsterten mit ihr.

Thallasa verstand nur Bruchstücke des Gesagten "...Boten der Elfen...", "...nie gehört, dass Elfen Menschen als... einsetzen." So wie es aus sah, sorgte Thallasas erscheinen für Aufregung. Das letzte das die Botengängerin verstand bevor eine der Wachen sie drohend ansah war "...will Oberhaupt des Ordens sprechen...".Langsam wurde Thallasa ungeduldig und scharrte mit ihren Füßen im Staub. Sie erschrak, denn die Magiebegabte stand plötzlich vor ihr, ungeachtet der Gefahr das Thallasa sie leicht als Geisel nehmen oder gar niederstrecken konnte. "Seid gegrüßt Botin. Mit welchem Anliegen begehrt ihr Einlass in unsere Festung?"

Thallasa musste sich etwas einfallen lassen und vorerst mehr Informationen preis geben als ihr lieb war. Aber wie sollte sie sonst in das Innere der Burg gelangen. "Ich grüße euch und bringe Kunde von der Elfeninsel im Auftrag eines Ritters." antwortete Thallasa leicht verunsichert. "Ein Ritter unseres Ordens?" wollte die Frau wissen. Langsam ging das Gespräch in ein Verhör über, doch es war der einzige Weg durch das Tor und die Wache schien ihr Mut zusprechen zu wollen "Das weis ich nicht. Ich führe nur meinen Auftrag aus, aber..." Die Botengängerin erinnerte sich "... er trug einen goldenen Kelch als Wappen." "Die Nachricht werde ich gerne für euch weitergeben." "Nein!" Thallasa wurde etwas ungehalten "Mir wurde aufgetragen die Nachricht persönlich den Oberhäuptern des Ordens zu überbringen." Die Wachen standen noch immer kampfbereit in der Nähe, daher riss sich die Botengängerin wieder zusammen und beruhigte sich. "Ihr werdet hier warten, während ich euer Anliegen vortragen werde." "Lasst sie nicht aus den Augen bis ich zurück bin!" "Zu Befehl" antworteten beide Wachen mit einem zackigen Gruß. Die Magiebegabte hingegen war schon wieder in das Innere der Festung verschwunden.

Die Zeit verstrich und die Morgensonne war bereits über den Horizont geklettert. Die Wachen kontrollierten jede noch so kleine Bewegung und da kam Thallasa auf eine Idee. Sie lächelte, zog unter ihrem Mantel einen Dolch hervor und entfernte die letzten Blutreste des nächtlichen Kampfes. Die Botengängerin blickte fordernd zu den beiden Wachen auf. Diese hatten bereits ihre Schwerter auf Thallasa gerichtet, doch merkten, dass die Botengängerin nur scherzte. "Ihr solltet eure Hände lieber von euren Waffen fernhalten!" drohte die Wache. Doch Thallasa hob nur abwehrend die Hände und machte eine beschwichtigende Bewegung "Entschuldigt aber ich kontrolliere nur die Sauberkait meiner Dolche." "Sucht euch dafür einen besseren Zeitpunkt!" Thallasa machte einen leichten Knicks "Wie Ihr wünscht." Zu gerne hätte sie ein kleines Scharmützel mit den Wachen ausgetragen.

Nach einer halben Ewigkeit kam die Frau in der burgunderfarbenen Robe zurück. "Die Botin darf passieren." "Entwaffnet sie!" kam es in einem recht harrschen Tonfall. Die Wachen traten auf Thallasa zu und forderten Ihre Waffen ein. Die Botengängerin machte sich noch einmal einen Spaß und zückte die Dolche mit einem blitzen in den Augen. Noch bevor die Wache reagieren konnte, senkte sie die Waffen und gab sie den Wachen in Verwahrung "Passt gut darauf auf!" Schmunzelt bejahte die eine Wache Thallasas Forderung. "Ihr werdet ab sofort kein Wort mehr sagen, bis ihr dazu aufgefordert werdet!" meinte die Magiebegabte in leicht herablassendem Ton. "Wie ihr wünscht." Thallasa konnte es kaum glauben. Sie hatte ihr Ziel endlich erreicht. Eine weitere Hürde war genommen, doch es würde bestimmt nicht die Letzte sein.

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 Betreff des Beitrags: Re: Geschichte von Thallasa
BeitragVerfasst: Mo 20. Sep 2010, 09:46 
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3. Kapitel "Die Feste"

Die kleine Gruppe durchschritt das Haupttor, wodurch Thallasa das erste mal ungehindert das große Hauptgebäude der Feste in Augenschein nehmen konnte. Der Anblick des eindrucksvollen Bollwerks entschädigte sie für die Strapazen der langen Reise und ihre Augen schweiften über die kunstvollen Verzierungen, die anscheinend einem ganz bestimmten Muster folgten. Ab und an fand sich auch das Wappen des Ritters, der Kelch, in den Wänden und Mauern wieder. Doch am meisten erstaunte Thallasa, wie wehrhaft das Bollwerk war. Überall waren Wehrgänge und große Schleudern auf unterschiedlichen Ebenen eingelassen. Die glattgeschliffenen Wände erschwerten zusätzlich jeden Angriff und machten die Feste fast uneinnehmbar. Selbst, wenn die Wehrgänge am Haupttor fallen würden, könnten die Verteidiger noch immer einer Belagerung standhalten.

Thallasa und ihre Bewacher schritten geradewegs durch den Eingang in die Vorhalle, vorbei an zwei riesigen Statuen die stumm mit ihren Äxten Wache hielten. Die Halle der Feste war allein durch die schiere Größe beeindruckend. Die Magiebegabte führte die Gruppe in eine höhere Ebene und anschließend in einen etwas kleineren Saal. Der Raum übertraf zwar alles bisher gesehene durch weitere Verzierungen, Schnitzereien und seltene Kostbarkeiten, dennoch wirkte er zweckmäßig und nicht prunkvoll. Es warteten bereits zwei weitere Mitglieder des Ordens in der Mitte des Saals sehnsüchtig auf die Ankunft der Gruppe. Thallasa konnte aus den Augenwinkeln erkennen, wie sich die Wachen an dem Zugang postierten, den Blick aber nicht von ihr abwandten.

"Die Botin" berichtete die Magiebegabte den beiden Wartenden. Thallasa überhörte die kurze Vorstellung und begab sich ein paar Schritte nach vorn um den beiden direkt zu begegnen. Beide trugen auf ihren wertvollen Gewändern ebenfalls den Kelch als Stickerei mit goldenem Faden. Thallasa kniete sich sogleich nieder und begrüßte die Wartenden. "Erhebt euch und nennt mir euren Namen" begann die Frau vor ihr, dessen Robe kurz und enganliegend war. Bestimmt lagen ihr viele Männer zu Füßen. "Mein Name ist Thallasa. Ich bin eine Botengängerin von der Elfeninsel." antwortete Thallasa. "Ich bringe euch eine Botschaft, wenn ihr das Ordensoberhaupt seit?" verriet sie. "Leider ist unser Ordensmeister auf einer Mission" "... Und wer seit ihr dann?" bohrte Thallasa etwas unsicher weiter. "Ich bin seine Stellvertreterin" bekam sie zur Antwort. Für die Botengängerin erhielt alles langsam einen Sinn und so vertraute sie auf die Aussage der angeblichen Stellvertreterin. "Ich bringe eine Botschaft von einen Ritter, der anscheinend zu eurem Orden gehört, denn ich sehe die gleichen Wappen in der Feste." Thallasa faste in ihre Innentasche und schellte sich sofort für diese Unachtsamkeit, da alle im Saal zusammenfuhren und sie Schwerter klirren hörte. Schnell holte die Botengängerin das Schreiben aus der Tasche und hoffte nicht abgestochen zu werden kurz vor ihrem Ziel. Glücklicherweise schienen sich alle wieder etwas zu beruhigen und aufzuatmen.

"Wie ist der Name des Ritters?" wurde sie von der Stellvertreterin gefragt. Thallasa erkannte nun auch das Wappen auf dem Schreiben und antwortete: "Namen wurden mir nicht genannt, aber das Schreiben wird es wohl verraten." "Darf ich es euch vortragen?". Die Botengängerin vernahm ein leichtes raunen von einer Wache, die anscheinend nicht glaubte, dass Thallasa lesen konnte. "Lasset hören Botengängerin!" Augenblicklich durchbrach sie das Siegel, öffnete das Schreiben und begann es vorzutragen:

"Werte Ordensbrüder und –schwestern,
der Vorsitzende vom Auge der Weisheit hat mich und einige andere Gildenvertretungen vor vier Sonnenumläufen, in diplomatischer Mission, auf die Elfeninsel geschickt. Der Aufruf kam für mich recht überraschend, daher hattet ihr bisher keine Informationen über mein Verbleib.
Anscheinend ist das alte Bündnis zwischen Menschen und Elfen nicht überall so fest wie in unserem Orden. Dies scheint einer der Gründe zu sein, warum wir Teil der Abgesandtendelegation sein dürfen.
Ich möchte euch bitten, die Geschäfte und Verpflichtungen ohne mich weiter zu führen. Puppet ist in allen Angelegenheiten unterrichtet und übernimmt mit Unterstützung von Sabath und Mairi bis zu meiner Rückkehr die Führung des Ordens und Verteidigung der Burg."


Thallasa machte eine kurze Pause, denn was sie als nächstes vortragen sollte, konnte nicht wahr sein. Nur nebenbei bemerkte sie, dass das Gemurmel im Saal lauter und von Erkenntnis und Sorge begleitet wurde. Sie verzog das Gesicht fast zu einer Grimasse und sprach weiter: "Es geht noch weiter werte Oberhäupter." "Nun zu der Botengängerin die vor euch stehen sollte. Ihr Name ist Thallasa und ihr Alter zählt 17 Sommer" Das konnte nicht sein, dachte Thallasa, woher weis er... Doch in diesem Moment erinnerte sie sich an die Unterredung mit ihrem Meister und ahnte schlimmes. Die Mitglieder im Saal wurden unruhig und drängten sie weiter zu lesen, obwohl sie es selbst kaum glauben zu schienen. "Bisher war ihr Vormund mein alter Freund Agron von der Elfeninsel. Mit sofortiger Wirkung ist sie bis zu ihrer Volljährigkeit mein Mündel. Ich bitte euch sie als eine von uns aufzunehmen und ihr bis zu meiner Ankunft in etwa 10 Umläufen unsere Prinzipien und Regeln beizubringen. Gebt ihr dazu eine Unterkunft in der Burg und wenn sie sich erholt hat einige Aufgaben. Bis zu meiner Ankunft verbleibe ich
mit den besten Grüßen, Harodrim... Ordensmeister der Seelentrinker"


In gleichem Atemzug schrie eines der Mitglieder und kam auf Thallasa zu "Ihr lügt doch. Zeigt mir den Brief!" "Seht und lest selbst." sagte Thallasa zu dem Mann, der die ganze Zeit still und ruhig neben der Stellvertreterin stand. Mürrisch und doch ungläubig dreinschauend überflog er die letzten Zeilen. "Ein Kind aufnehmen? Das kann ich nicht glauben." sagte er herablassend als er Thallasa das schreiben zurück gab. Auch die Stellvertreterin und alle anderen im Saal konnten es nicht fassen. Die Botengängerin hingegen lies den Brief nur noch sinken und war ratlos. Dieser Wandel traf sie unvorbereitet. Niemals hätte sie gedacht, von ihrem Vormund weggegeben zu werden. Sie fühlte wie der Kloß in ihrem Hals größer wurde und sie die ersten Tränen unterdrücken musste.

Die Stellvertreterin dessen Namen Thallasa noch immer nicht kannte nahm ihr den Brief weg und schaute ihn sich genauer an. "Es ist seine Signatur. Das Schreiben muss echt sein." Thallasa vernahm alles nur zur Hälfte. Die Mitglieder des Ordens glaubten dem Schreiben nicht und die Stellvertreterin entschied einen eigenen Boten Namens Yserà zur Elfeninsel zu schicken, doch Thallasa müsse bleiben so wie es der Ritter Harodrim befohlen hatte.

"Wir nehmen euch vorerst auf Botengängerin. Mein Name ist Puppet und neben mir, das ist Sabath er wird ein Auge auf euch haben. Du bist hier bei den Seelentrinkern." sprach die Stellvertreterin nun direkt zu Thallasa. "Der goldene Kelch ist bei uns ein Symbol der Ehre, Treue und Freundschaft." "So nennt ihr euch also. Ich weis nur nicht, ob ich euch Danken oder..." Thallasa ließ den Satz unbeendet, doch eine der Wachen mit einem großen Schild auf dem Rücken erhob die Stimme "Zeigt einfach, das ihr des Vertrauens würdig seid das unser Ordensmeister offenbar in euch setzt!" Die Stimmung im Saal glich langsam einem Pulverfass und jeder noch so kleine Funken konnte es nun entzünden. Doch Thallasa lenkte ein, blickte zum Boden auf die Dielen und bat um Entschuldigung. "Ich bin nur schockiert darüber, dass mich mein alter Vormund verstoßen hat." Wieder ging ein Murmeln und Grumeln durch den Saal und wieder war es Puppet die ihr Hoffnung gab "Wir werden herausfinden, was passiert ist. Doch nun macht mich und euren neuen Vormund stolz." Thallasa stutzte. "Gebt Thallasa ihre Waffen zurück. Ich möchte den Grund kennen warum Harodrim euch erwählt hat." Nachdem Puppet und die Wachen ein paar Blicke gewechselt hatten, erhielt Thallasa unter immer leiser werdenden Protesten ihre Dolche und ihren Bogen wieder.

Als sie ihre Dolche aus der Scheide nahm leuchteten wie immer die Schutzrunen kurz auf. Der Bogen würde ihr im Saal nichts nutzen und auch sonst glaubte Thallasa nicht daran einer so hochrangigen Magiebegabten überhaupt ersthaft Schaden zufügen zu können, besonders da sie lieber aus dunklen Ecken heraus angriff um ihre Gegner zu überraschen. Dennoch machte sie sich kampfbereit. Auch Puppet zog ihren Stab und nickte Thallasa zu damit sie beginnen konnte. Alle anderen bildeten einen großen Kreis. Niemand der Anwesenden wollte dieses Spektakel verpassen.

Unerwartet sprintete Thallasa mit beiden Dolchen in ihren Händen auf Puppet zu. Sie wusste, dass sie nur durch Geschwindigkeit etwas erreichen konnte. Doch Puppet formte bereits mit Gesten einen Feuerball in ihrer Hand und lies ihn auf Thallasa zufliegen, die nur knapp ausweichen konnte. Im vollen Lauf vollzog Thallasa einen Hechtsprung auf die Stellvertreterin des Ordens um ihr mit ihren Dolchen an die Kehle zu gehen. Aber Puppet schien auch diese Aktion vorherzusehen und parierte die Hiebe einfach mit ihrem Stab. Die Magiebegabte holte zum Gegenschlag aus und traf Thallasa mit der oberen Stabhälfte in der Magengrube. Dabei entlud sich ein Blitz, der die Botengängerin zurückwarf aber sie kaum schädigte. Die Schutzrunen an den Dolchen hatten erneut ihre Wirkung nicht verfehlt. Auch Puppet hatte dies bemerkt und zeichnete mit ihrem Stab Runenmuster in die Luft um einen mächtigeren Zauber zu beschwören. Die Botengängerin sprang erneut auf Puppet zu, doch war noch nicht dicht genug als sich ein Schockzauber entlud und Thallasa zu Boden warf. Ihr Körper schmerzte an sämtlichen Stellen und sie konnte ihre Glieder nicht mehr bewegen. Beinahe wäre sie vor Schmerzen ohnmächtig geworden. Die Botengängerin lag wie gelähmt am Boden, völlig Bewegungsunfähig. Als der Zauber sich langsam auflöste erhob sie sich mit der Gewissheit, dass sie besiegt wurde.

"Sie hat Potenzial Puppet." sagte der Mann, der Thallasa als Sabath vorgestellt wurde. Die Botengängerin verneigte sich vor Puppet um ihr den nötigen Respekt zu zollen. "Nur zu stürmisch ist sie." Die Stellvertreterin nickte ihr zu "Doch das wird sie mit der Zeit noch lernen.". "Dafür werde ich sorgen." antwortete Sabath. "Doch lasst uns nun zum eigentlichen Grund unseres Zusammentreffens kommen." sprach Puppet nun wieder zu allen im Saal. Kaum hatte sie es gesagt, ging ein Ruck durch die Mitglieder und alle reihten sich links und rechts von Thallasa auf. Nun wurde die Botengängerin auch noch Zeuge einer Beförderung. Aber noch immer geschwächt von den Strapazen, den wechselnden Gefühlen und dem Kampf, vernahm Thallasa die restliche Versammlung nur noch gedämpft und war mit ihren Gedanken ganz woanders. Nach der Versammlung löste sich die Gruppe auf und sie wurde noch von Sabath und den Wachen zu einer bescheidenen Unterkunft gebracht. Kaum angekommen viel Thallasa auf das vorbereitete Feldbett und verfiel sofort in einen unruhigen Schlaf.

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