Traumreise

Schwarze Wolken zogen aus dem Norden am Himmel auf und verdunkelten somit die großen Felder. Die Sonne ging hinter dem westlichen Gebirgsmassiv unter und tauchte das Land in ein grausiges Rostrot. Das eben noch saftige grün der Wiesen, ja sogar ganze Wälder fingen an sich zu verfärben, wurden gelb und verdorrten endgültig. Der plötzlich einsetzende Wind zog von Westen her auf und brachte den Gestank von Schweiß, Angst und Tod mit sich, sodass jedem rechtschaffenden Bürger Übelkeit überkam.

Die unheimliche Ruhe wurde nun durch immer lauter werdendes Donnern und Scheppern erfüllt. In nordwestlicher Richtung blickend konnte man sehen, wie sich eine riesige Staubwolke auf die Stadt zubewegte. Furcht machte sich in der Stadt breit, denn nur eine riesige Streitmacht aus mehreren tausend Kriegern konnte eine solch gewaltige Staubwolke aufwirbeln. Jede verstrichene Sekunde dauerte eine halbe Ewigkeit. Während sich in der Stadt die Menschen und Elfen kampfbereit machten, kroch die Finsternis immer näher, gefolgt von einer riesigen Armee die nun über den letzten Kamm in Sichtweite kam.

In diesem Augenblick konnte jeder die Szenerie beobachten, konnte sehen das Massen an berobter Leiber, zähe Ungeheuer mit ungeschlachten Apparaturen und noch mehr Kreaturen auf die Stadt zukamen. Die Horde war viele tausend Köpfe stark, mit Messern und Knüppeln bewaffnet, ja sogar blank geschnitzte Knochen wurden als Waffen genutzt und waren scharf wie Klingen.

Einzelne, grobschlächtige Kreaturen trugen wehende Banner an denen die Schädel bereits besiegter Gegner befestigt waren. An der linken Flanke der Horde tauchte ein weiteres Banner auf. Es war blutverkrustet, wies überall Risse auf und zeigte auf purpurfarbenen Untergrund einen stilisierten, schwarzen Kelch. Die Horde machte dem Träger des Banners und seiner Gefolgschaft, die aus ungefähr fünfzig stark gerüsteten Kriegern bestand platz. Die Krieger, wie auch ihr Anführer trugen schwarze Rüstungen die mit unbekannten, roten Linien durchzogen waren.

Der Anführer dieser Phalanx, ein Mann, stieg auf die letzte Anhöhe. Er trug eine beidhändig geführte Axt, dessen Kopf größer war als so mancher Brustkorb. Ebenfalls durchzogen von fremdartigen Linien, die jedoch leicht zu schimmern schienen. Sein Helm war eine einzige Grimasse des Schreckens und wies ihn als Untergebenen des Dämonenfürsten aus.

Das Visier wurde nach oben geschoben und in diesem Moment schrak Harodrim hoch, setzte sich auf und stellte fest, dass er geträumt hatte.

Doch das Bild ging ihm nicht mehr aus den Augen, denn er hatte den Mann erkannt. Er hatte sich selber gesehen, als Anhänger des schrecklichsten Dämons.

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Intoleranz wird hier nicht toleriert!

Hallo,

hat keiner eine Meinung? Ich stelle mich auch konstruktiver Kritik. Will meinen Stil ja auch verbessern.

Würde mich wirklich über nen kleines Feedback freuen. Danke im voraus.

Gruß Haro

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Intoleranz wird hier nicht toleriert!

wiedermal geil geschrieben....auch wenn ich befürchten muss Harodrim in ferner Zukunft zur vernunft bringen zu müssen weil er dem Wahnsinn verfällt.

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Intoleranz wird hier nicht toleriert!

Spannend zu lesen, aber ich dachte wir gehören zu den guten !

Zitat:
Hier nun sollte die letzte Schlacht der Menschheit und der Elfen geschlagen werden und Niemand könnte mehr zur Hilfe eilen.


Klingt für meinen Geschmack etwas zu abgedroschen, schon zu oft gelesen z.B. bei Tolkien, oder?

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Intoleranz wird hier nicht toleriert!

Interessante Idee. Ich möchte mal betonen, dass ich die Geschichte erst jetzt gelesen habe, aber das ist sicher nur für Haro interessant. Ich finde die Formulierung, die Chouette bemängelt hat, auch etwas zu pathetisch, zumal du mit "...und niemand könnte mehr zur Hilfe eilen" sozusagen den Holzhammer auspackst. Du hättest genausogut schreiben können: "Die Situation ist ausweglos! Also denk gar nicht erst daran, geneigter Leser, dass hier noch was Gutes passiert."

Es ist schwierig sich auf so engem Raum die richtigen Beschreibungen einfallen zu lassen, aber wenn du die Szenerie objektiv beschreibst (also nur das, was sich tatsächlich abspielt), folgt dir der Leser und es wird ihm von ganz allein klar, dass die Situation ausweglos ist. Das gibt dir sogar noch die Möglichkeit ein paar Absätze später doch noch ein Ass aus dem Ärmel zu zaubern, wenn du möchtest.

Im ersten Absatz gibst du eine schöne Beschreibung des Settings, so wie man es in einem Traum auch erleben würde, wo man meistens erst spät "begreift", wie der Ort aussieht, an dem sich das Ganze abspielt. Die Beschreibung könnte noch etwas detailreicher sein, aber das mag Ansichtssache sein. Eines finde ich aber unpassend: "...sodass jedem normalen Lebewesen ein Würgereiz oder Übelkeit überkam." Die Grammatik ist mir egal, ich versteh trotzdem, was gemeint ist, aber was bitte ist ein normales Lebewesen? Wie normal sind Menschen im Vergleich zu Elfen, Zwergen, Känguruhs oder Schnabeltieren? Deine Leser sind schon clever, keine Frage, aber sie teilen nicht zwangsläufig deine Wertvorstellungen. Also musst du solche Dinge konkret ausführen. Zum Beispiel hättest du schreiben können: "...so dass jeden rechtschaffenen Menschen, jedes gute Herz ein Würgereiz oder Übelkeit überkam." So stellst du klar, dass es sich um den Gestank des Bösen handelt, ohne darauf bauen zu müssen, dass keiner deiner Leser unterbewusst "berobte Leiber" erstmal als normale Wesen definiert.

So, genug konstruktive Kritik, jetzt noch Folgendes:
Ich liebe Traumsequenzen und diese hier ist mitreißend geschrieben. Ungeachtet dessen, dass du die Geschichte nicht fortsetzen möchtest, will ich aber nochmal darauf hinweisen, dass sich die Geschichte wunderbar in den Hintergrund einfügen lässt oder auch nicht. Je nachdem, wie man es mal irgendwann braucht. Das ist ja das schöne an Traumsequenzen: Keiner weiß wirklich, was das nun war. Handelt es sich um eine implizite Prophezeihung, stellt es die innere Zerissenheit des Charakters dar oder soll es nur deutlich machen, dass der Orden auf einen Scheideweg zusteuert? Klasse gemacht!

...Ich bin in Schreiblaune, heute, habt ihr schon gemerkt, oder?...

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Intoleranz wird hier nicht toleriert!

Hallöchen und danke für das viele Feedback.

Die "bemängelten" Stellen sind wirklich nicht sehr gelungen. Das werde ich bestimmt noch abändern. Danke für diese Hinweise. Auch zukünftig werde ich darauf achten. Genau soetwas braucht doch der geneigte Schreiberling um sich zu verbessern.

@Roskwa...
Das war der Grund, warum ich gestern wirklich verblüfft war über unsere... sagen wir mal... ähnlichen Gedankengänge

Die Geschichte sollte grundsätzlich in den Hintergrund passen. Irgendetwas abgekapseltes wollte ich nicht schreiben.

Auf die Idee bin ich sowieso erst gekommen, als du mich gefragt hast, welche Freiheiten du hast *räusper* Langsam glaube ich auch wir schaukeln uns gegenseitig hoch und wollen immer mehr schreiben.


Wie im ersten Post geschrieben, wird es hier direkt nicht weiter gehen, aber je nachdem was der Lauf der Zeit bringt, wird es wieder neue Erzählungen, Geschichten oder Träumereien geben, die wieder etwas mehr vom Orden aufdecken.

Vielleicht sollte ich Geschichten, die durchaus zum Orden gehören noch als solche ersichtlich machen!?

Bis dahin erstmal... Gruß Haro

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Intoleranz wird hier nicht toleriert!

Ja, könntest ja einfach einen Link im Bereich Seelentrinker zu den entsprechenden Threads in anderen Bereichen erzeugen. Das geht jedenfalls in unserem Radioforum (auch phpbb), in dem man ein Thema in einen anderen Bereich verschiebt. Da kann man nämlich ankreuzen, dass man einen Link im bisherigen Forum behalten will. Als Workaround würde ich also sagen: Thema ins Seelentrinker-Abteil verschieben ohne Link anzulegen. Dann Thema wieder zurückverschieben mit Link anlegen. Dann hast du im Bereich Seelentrinker einen Link auf den Beitrag im Bereich Lagerfeuer.

Bin zwar hier kein Admin oder Mod und weiß daher nicht, ob das hier auch wirklich so läuft, aber der Gedanken sollte klar sein.

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Intoleranz wird hier nicht toleriert!

Ja das ist so machbar ^^

Ist auf jeden Fall ne gute Idee

grüßle

Edith sagt, hat Haro auch so umgesetzt ^^

Dagmar sagt: Bemängelte Formulierungen abgeändert oder gestrichen. Passt so wirklich besser.

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