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 Betreff des Beitrags: Torchlight
BeitragVerfasst: Sa 2. Feb 2013, 22:46 
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Ordensmeister

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Ich möchte im Folgenden einfach mal ein Spiel präsentieren, dass ich zurzeit neben den anderen Onlinespielen spiele. Ich werde wieder einiges beschreiben, wobei ich manches ausführlicher gestalten werde als anderes. Ich will diesmal einen Gesamteindruck von diesem Spiel hinterlassen. Daher wird das ganze eher nach Art eines Testberichtes geschrieben werden. Allerdings kann ich keine Videos und Bilder beisteuern, diese sind aber mit einer gewissen Suche im Internet schnell gefunden.

Torchlight ist ein Hack-and-Slay Spiel der Marke „Diablo Klon“ und kommt aus dem Jahre 2009. Bereits wenn man das Spiel startet hat man das Gefühl alles kommt einem bekannt vor. Es ist auch kein Wunder, ähnelt doch das Spielprinzip dem großartigen Vorbild Diablo auf das Kleinste. Aber auch das kommt nicht von ungefähr, sind doch die beiden Hauptentwickler ehemalige Mitarbeiter und Entwickler von Diablo, die zu Runic gewechselt sind.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass Torchlight eine ähnliche Suchspirale wie Diablo aufbaut, zumindest im Prinzip, aber das will ich hier ein wenig näher darstellen.

Die Handlung

Wir starten nach einem kurzen Geschichtsintro, passend zum gewählten Charakter, im namensgebenden Dorf Torchlight. Torchlight liegt an einem Eingang zu einer verlassenen Mine, in der der sogenannte Glutstein abgebaut wurde. Was genau Glutstein ist, bleibt vollkommen auf der Strecke. Auch sonst ist das Spiel mit Informationen so freigiebig, wie Dagobert Duck mit seinen Talern. Wenn wir das Ende des Dorfes erreichen, startet die Geschichte. Im Endeffekt geht es darum immer weiter in die Mine vorzudringen, weil man einen Bösewicht aufhalten will, irgendetwas zu tun. Bis zum Schluss, weiß man eigentlich nie so genau was man machen will oder warum man das jetzt tut. Aber das ist auch ganz egal, Hauptsache man kommt immer tiefer.

Nebenaufträge, die das Spiel hat, sind ebenfalls sehr schwach in Szene gesetzt und teilweise werden die Texte nur mit anderen Namen, wiederverwertet.

Die Charaktere sind allesamt sehr oberflächlich und wirken aufgesetzt. Die Handlung kommt nie so richtig in Fahrt und die Nebenquests kann man handlungstechnisch getrost ignorieren.

Die Kämpfe

Die Kämpfe gehen sehr intuitiv von der Hand und bieten aber neben draufhauen, kaum besondere Taktiken. Selbst im höchsten Schwierigkeitsgrad, ist die einzige Taktik Hit and Run, und schnell ein paar Heiltränke trinken.

Aber die Kämpfe sehen insgesamt klasse aus. In einem Kampf ist viel los und manche Effekte sind ein Hingucker, auch wenn das Spiel auf einer Comicgrafik basiert. Durch sehr simple Physikeffekte (wegschleudern von Gegnern) kann es sogar passieren, dass ein Gegner nach ableben über die Mauern in Lava fällt.

Das Spiel hat eine gute Balance zwischen Ruhepausen und Monsterhorden, sodass man sich immer eine Gruppe vornehmen kann und trotzdem das Gefühl hat ständig im Kampf zu sein. Die Kämpfe unterstützen auf jeden Fall den Spielfluss.
Die Ausrüstung
Neben Erfahrungspunkte und Gold lassen die Monster alle Naselang Ausrüstung fallen. Vieles davon kann man einfach nicht gebrauchen. Manches ist wertvoller und wird durch eine Identifizierungsrolle – ebenfalls wie in Diablo– entschlüsselt und die Werte freigelegt. Die Ausrüstung gibt es in fünf Seltenheitsstufen, wobei die höchste ausschließlich Sets vorbehalten ist.

Wer zu wenig Platz und zu viel Zeugs hat, kann bequem mit einer Stadtportalrolle – hat da einer an Diablo gedacht – ins oberirdische Dorf zurückreisen und seine Sachen verkaufen, bei Händlern aufwerten lassen, oder mit einem Horadrim-Würfel on Form eines Händlers umwandeln. Dazu gibt es auch kleine Steine, die man in Sockelbare Ausrüstung einpflanzen kann. Wer stattdessen lieber weiter kloppen will, der kann seinen Begleiter, den man zum Start des Spieles auswählt, mit dem ganzen Kram zumüllen und anschließend nach Hause schicken, wo er dann das ganze Zeug in seinem Inventar verkauft. Anschließend kehrt er nach einer kurzen Wartezeit wieder zum Besitzer zurück.

Weiter kann man bei den Gegnern auch Zauber finden, die die eigenen Fähigkeiten ergänzen und Charakterunabhängig sind. Dies reicht vom Feuerball zum Frostblitz, bis zur Selbstheilung und beschwören von kleinen Begleitern. Sie sind im Kampf recht nützlich und über die Schnellzugriffsleiste bequem zu erreichen. Allerdings kann man immer nur vier Zauber gleichzeitig haben. Wenn man einen neuen erlernen will muss man erst einen anderen unwiderruflich zerstören.

Man ist immer auf der Suche nach noch besserer Ausrüstung, sodass man immer von einem zum nächsten Gegner weiterwandert.

Die Schauplätze

Torchlight leitet einen durch 35 Ebenen bis zum Ziel. Dabei geht es immer tiefer in die Mine hinab. Wir kommen dabei aber von der verlassenen Mine, in eine Gruft – die stark an Diablo III erinnert – in einen Versunkenen Tempel, zu einer Gefängnisinsel auf Lava, hin zu einer Verlassenen Zwergenfestung und schließlich zu dem Palast des Superoberbösewichts. Die Ebenen sind allesamt schick anzusehen und werden immer zufällig zusammengesetzt. Allerdings hat man das Gefühl, dass sie zum Ende hin immer Länger werden, was aber auch an den Monstern liegen könnte.

Die Gegner sind zahlreich und reichen von Spinnen über Skelette hin zu Trollen und Drachen. Alle Gegner haben dabei ihre besonderen Eigenheiten, die aber teilweise nicht sonderlich ins Gewicht fallen.

Ich habe keinen einzigen Hassgegner entdecken können und auch sonst sind die Monster auch auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad nicht sonderlich herausfordernd. Lediglich ab der Ebene 25 zieht das Spiel auf einmal stark an und wird bockschwer. Aber selbst das kann man mit einer gewissen Eingewöhnungsphase schnell meistern.

Freies Speichern ist leider nicht möglich, ist aber auch nicht zwingend erforderlich. Denn das Spiel merkt sich beim Beenden die aktuelle Position und sofern wir den Charakter nicht wechseln, starten wir dann an genau dieser Position wieder und alles ist so wie wir es zurückgelassen haben. Im Idealfall ist das Gebiet dann schon leergeräumt und eine Menge Ausrüstung ist in unseren Taschen.

Die Klassen

Es gibt in Torchlight der verschiedene Klassen. Der Berserker (Krieger), die Bezwingerin (Waldläufer) und der Alchimist (Magier). Alle drei Klassen spielen sich vollkommen unterschiedlich und sind für sich gut Abgestimmt. Ich habe allerdings bisher den Krieger ausgiebigste gespielt. Ich werde daher die anderen Klassen nur kurz beschreiben und mein Feedback auf den Krieger konzentrieren.

Jede Klasse hat drei Talentbäume, die sich prima in das gesamt Geschehen einbinden. Pro Levelaufstieg erhält man 5 Punkte mit denen man seine Charakterwerte verbessern kann und einen Talentpunkt. Talente sind nur abhängig vom Level und nicht von den vorherigen Skills. Aber einen Talentpunkt, hat man ihn einmal ausgegeben, kann man nicht wieder zurück erhalten. Verskillen ist also möglich.

Weiter kann man durch Bossmonster, Champions oder Quests Ruhm erlangen, der separat levelt und bei aufstieg einen weiteren Talentpunkt spendiert. Das ist ungemein motivierend.

Nun zu den drei Klassen

Die Bezwingerin

Die Bezwingerin ist das Fernkampftalent stark mit Bogen, aber auch Gewehre und Pistolen sind ihr Steckenpferd. Sie kann ordentlichen physischen Schaden auf die Ferne hin austeilen. Dazu hat sie drei passende Talentbäume in denen sie ihren Fernkampfschaden weiter erhöhen (Durchschlagskugeln, Abprallende Geschosse etc.), sich auf einen eher Schurkischen Nahkampf spezialisiert (Dolchmeisterschaft, Fallen) oder auf Kontrolleffekte verlässt (Eiszauber, Netze etc.).
Mir liegen irgendwie alle physischen Fernkämpfer nicht, aber ich wollte hier mal wieder ausprobieren. Ich habe festgestellt, dass ich wieder einen Bogen drum machen werde.

Der Alchimist

Der Alchimist zeichnet sich besonders durch seine Zauber Fertigkeiten aus. Er ist deutlich schwächer auf der Brust als seine beiden Kollegen, dafür aber umso machtvoller. Der Alchimist kann weitere Begleiter zur Hilfe rufen, sich voll auf Flächenschaden verlassen, oder auch hier verschiedene Kontrolleffekte meistern.

Den Magier werde ich evtl. in einer zweiten Runde spielen, dann aber nicht auf höchster Schwierigkeitsstufe.

Der Berserker

Der Berserker ist der Nahkämpfer und prügelt sich am liebsten an vorderster Front. Dazu ist er besonders stark auf der Brust hat aber weniger Mana. Seine Talente erstrecken sich von einem Frontflächenschaden, bei dem der Schaden pro Sekunde der Waffe oder Waffen zusammengerechnet wird und auf alle Gegner einschlägt. Diese Fähigkeit hat keinen Cooldown, weswegen man sich grad am Anfang mühelos durch alle Gegner durchprügeln kann. Später bekommt er noch Erdbeben, einen mächtigen Schlag und dergleichen zu. Diese Talentspezialisierung entspricht dem typischen Berserker.

Eine andere Möglichkeit seinen Nahkämpfer zu spielen ist der Weg eines Tanks. Man hält einfach viel aus, dafür bleibt der Schaden etwas auf der Strecke. So kann man zum Beispiel ein Frostschild herbeizaubern, mit dem man Feindliche Attacken verlangsamt und sich selbst schützt. Auch Schilde werden hier im Allgemeinen verstärkt.

Der letzte Weg besteht wieder aus einer eher supportenden Aufgabe. Man kann sich Geistwesen herbeizaubern, die über dem Kopf des Berserkers schweben und von dort aus entweder im Nahkampf oder im Fernkampf zuhauen. Auch kann man seinen eigenen Begleiter verstärken oder ähnliches. Dies ist eine Mischung aus Schaden und Schutz.

Es gibt meines Erachtens kein Optimum und jede Möglichkeit hat seine Daseinsberechtigung. Denn man kann jedes Talent nutzen, ohne dass sie wirklich überflüssig sind. Allerdings sollte man sich doch ein wenig auf bestimmte Talente spezialisieren. Ansonsten ist man wie ein Druide in WoW – man kann alles, aber nichts gescheit.

Der Berserker hat mir sehr viel Spaß bereitet, weil ich ansonsten eher in hintere Linie kämpfe, oder wenn vorne, dann aber mit ordentlich Schutz auf der Brust. Der Berserker wurde von mir in einer Mischung aus Schutz und Schaden gespielt, wobei ich mit zwei Einhandwaffen durch die Gegend renne. Dadurch habe ich genug Schaden um mich gemütlich durch die Gegnerhorden zu schnätzeln, aber ich kippe auch nicht bei jedem Furz eines Goblins aus den Latschen.

Das Haustier

Man kann am Anfang des Spiels seinen Begleiter zwischen einer Wildkatze und einem Wildhund wählen. Dieser kämpft aktiv mit, hat aber meines Erachtens einfach zu wenige Lebenspunkte, weswegen er andauernd flieht.

Weiter kann man, wie ich bereits geschildert habe, es mit der ganzen Ausrüstung nach Hause schicken und sie dort verkaufen lassen. Nur einkaufen geht leider nicht. Man kann dem Haustier aber auch zwei Ringe und eine Halskette verpassen, die die Werte des Begleiters zumindest ein wenig erhöhen. Auch durch bestimmte Talent, oder eigenen Ausrüstungsgegenstände wird es ein wenig verbessert, aber das ist eher marginal.

Auch kann man ihm zwei Zauber verpassen, die es automatisch einsetzt. Ich habe ihm zum Beispiel zwei unterstützende Zauber gegeben. Diese wirkt es immer wenn es genug Mana hat und der Cooldown abgelaufen ist. Äußerst praktisch.

Eine weiter nette Fähigkeit ist, das man ihn mit Fischenm, die man unterwegs angeln kann, füttern kann und er sich so in die Monster verwandeln kann, die man bekämpft. Es übernimmt dabei alle Schwächen und Stärken des gewählten Monsters. So kann man ihn aber netterweise nochmal ein wenig stärker machen.

Motivation

Obwohl das Spiel keine sonderlich spannende Geschichte erzählt, greift doch eine gewisse Suchtspirale und man will nur noch den nächsten Raum, den nächsten Gegner platt machen.
Allerdings ist das Ganze auch schon wieder nach etwa 10-15 Stunden Spielzeit vorbei. Nach dem Ende gibt es nur noch ein Gebiet das endlos weiter geht und dabei die Gegner immer stärker werden. Dies kann ich mir ab einen bestimmten Zeitpunkt als ziemlich anstrengend vorstellen, weswegen es nur bedingt motiviert.

Weiter fehlt ein Mehrspielermodus, sodass man sich das Ganze mit zwei oder drei anderen anschauen kann. Der Mehrspielermodus ist allerdings in Torchlight II mit von der Partie.

Mein Fazit

Meiner Meinung nach ist das Spiel eines das man mal so zwischendurch spielen kann, wenn man mal keine Lust auf ein MMORPG hat. Es sorgt für ordentliche kurzweile und ist in sich stimmig (bis auf die Geschichte). Es erinnert aber ansonsten vollkommen an das erste Diablo nur angereichert mit einigen netten Verbesserungen. Wer also gerne Diablo gespielt hat, der wird sich auch hier zu Recht finden.

Der wirklich gelungene Spielfluss hat mich über die schwache Geschichte hinweggetröstet.
Auch die Charakterentwicklung hat mich jetzt nicht wirklich vom Hocker gehauen, aber es ist einfach gehalten und daher akzeptabel.

Auch nett ist, dass es einen Editor gibt, der eine eigene Spielwelt Gestaltung erlaubt. Es gibt inzwischen auch ganz interessant Modifikationen, sodass man, wenn man keine Lust mehr auf die eigentliche Geschichte hat, sich auch hier gut abwechseln kann.

Daher ist zusammenfassend zu sagen. Ein durchaus gelungenes Spiel, dass inzwischen unter zehn Euro zu haben ist, je nachdem wo man es kauft. Für dieses Geld bekommt man teilweise echt Schlechteres geboten. Daher empfehle ich, wer Diablo nicht mehr sehen kann, oder einfach mal wieder ein kurzes Spiel für zwischendurch braucht, der kann sich das ganze durchaus mal anschauen.

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